Kurzdarmsyndrom Typ 2 und 3 (Entfernung von Anteilen des oberen und unteren Dünndarms (Jejunum/Ileum); Restliche Anteile werden miteinander verbunden; Dickdarm ist komplett oder teilweise vorhanden) Risiko Verlust von Gallensäuren (Gallensäureverlustsyndrom) Bei Patienten, denen große Teile des unteren Dünndarms (Ileum) entnommen wurden, können größere Mengen Gallensäuren in den Dickdarm gelangen. Dort wirken Sie sehr aggressiv und lösen wässrige Durchfälle aus. Man bezeichnet diese Durchfälle auch als chologene Diarrhoe. Abhilfe kann hier ein Mittel zur Bindung von Gallensäuren schaffen. Mehr Informationen zum Thema Medikamente finden Sie auf den Seiten 40–41. GUT ZU WISSEN Normalerweise unterliegen die Gallensäuren einem „Recycling-Kreislauf“. Sie werden in der Leber gebildet, über die Gallengänge in den Darm abgegeben zur Unterstützung der Fettverdauung. Anschließend werden sie im letzten Abschnitt des Dünndarms wieder in den Körper aufgenommen und zurück zur Leber transportiert, um dort erneut aufbereitet zu werden. Ist der entsprechende Darmabschnitt (terminales Ileum) entfernt, können die Gallensäuren nicht wieder aufgenommen werden und gelangen in den Dickdarm. Dort können sie Symptome wie wässrige Durchfälle und fettigen Stuhl auslösen. Risiko Fettverdauungsstörung bei Verlust von Gallensäuren (dekompensiertes Gallensäureverlustsyndrom) Nach einer gewissen Zeit kann es zu einem Gallensäuremangel kommen, da täglich eine gewisse Menge mit dem Stuhl ausgeschieden wird und die Leber diesen Verlust nicht mehr ausgleichen kann. Da wir Gallensäuren benötigen, um Fette richtig zu verdauen, kann dies zu einer Fettverdauungsstörung führen. Kennzeichen ist eine ver32
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