KDS einfach erklärt

7 Wie erfolgt die Anpassung des Darms an die neue Situation nach einer Operation? Generell verläuft sie in drei Hauptphasen, die unterschiedlich lange dauern und fließend ineinander übergehen. • Hypersekrektions-Phase: So nennt man die Zeit unmittelbar nach der Entfernung eines Darmabschnitts. Diese Phase ist durch hohen Flüssigkeits- und Elektrolyt- verlust infolge von Durchfall geprägt und braucht in der Regel immer eine Infusion (intravenösen Ausgleich). • Adaptations-Phase: In dieser Phase kann sich der verbleibende Restdarm anpassen und teilweise Aufgaben der entfernten Darmabschnitte übernehmen. Die Flüssigkeitsverluste über den Darm werden weniger. Wenn mehr als 1000 ml Harn pro Tag produziert werden, kann man die Infusion (intravenöse Zufuhr) entsprechend reduzieren. • Erhaltungs- bzw. Stabilisierungs-Phase: In dieser Phase ist die natürliche Anpassung weitgehend abgeschlossen. Weitere Behandlungsmöglichkeiten, wie z.B. eine Hormontherapie für die verbleibenden Darmzotten, können angedacht werden. Dadurch wird die Funktion des Darms nochmal deutlich gesteigert. Wie häufig kommt das Kurzdarmsyndrom vor? Es handelt sich um eine sehr seltene Erkrankung. Exakte Zahlen gibt es nicht. Man geht davon aus, dass rund 34 Menschen pro Million Einwohner betroffen sein könnten. Das würde für Österreich bedeuten, dass rund 300 Menschen an einem Kurzdarmsyndrom leiden (sog. Prävalenz). Man geht davon aus, dass pro Jahr rund 30 Neuerkrankungen in Österreich hinzukommen (sog. Inzidenz).

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